Regionalentwicklung im Jiu-Tal, Kreis Hunedoara, Rumänien

Phare-Energieprogramm 1995
Stärkung lokaler Akteure und Mobilisierung der Ressourcen vor Ort
  • Institution
  • Delegation der Europäischen Kommission, Bukarest
  • Standort
  • Petroşani
  • Leistung
  • Gutachten
  • Jahr
  • 1998
Konversionssstudie
Der Kreis Hunedoara liegt in Transylvanien im Westen Rumäniens. Bei Durchführung der Studie waren die wichtigsten Industriesektoren der Kohlebergbau und die Metallverarbeitung, beide im Niedergang begriffen. Der Bevölkerungsrückgang war bedeutend. Es gab neue Arbeitsplätze in kleineren Unternehmen, jedoch kaum im verarbeitenden Gewerbe. Die Landwirtschaft war weitgehend subsistenzgetrieben. Die Wälder mit ihrem Artenreichtum (Bären, Wölfe etc.) stellen – wenn sie denn nachhaltig bewirtschaftet werden – einen bedeutenden Reichtum dar, nicht zuletzt daher ist das touristische Potenzial beachtlich. Weitere Zechenschließungen und Jobverluste in den Stahlwerken waren absehbar.

 

Ein Konzept zur Entwicklung des rumänischen Westens war kurz zuvor erarbeitet worden. Dieses zielte ab auf KMU-Förderung, ländliche Gebiete, die touristische Entwicklung, Dienstleistungen und Industrie; verbunden mit der erforderlichen Infrastruktur und der Stärkung der Verwaltung. Eine Reihe von Vorhaben würde auch das Jiu-Tal betreffen.

Mit dem Ziel einer effektiven Nutzung der EU-Vorbeitrittsmittel gab das gemeinsam von rumänischer Regierung und Europäischer Kommission herausgegebene “Green Paper” Ausrichtung und Prioritäten der rumänischen regionalen Entwicklungspolitik vor. Darin wird das Jiu-Tal als im industriellen Niedergang befindlich beschrieben. Dessen Geographie, Geschichte, Demographie, Wirtschaftsstruktur und soziale Probleme sind einzigartig in Rumänien (1996 arbeiteten zwei Drittel der rund 63.000 Beschäftigten im Bergbau). Wie generell in Rumänien war die Finanzlage der Verwaltungen prekär. Verfügbare Mittel flossen vorwiegend in die Bildungs- und Gesundheitsbereiche sowie kommunale Dienste; hohe Subventionen wurden für Heizung und Strom gewährt.

Dennoch musste die Zukunft nicht aussichtslos sein. Entscheidend war, dass alle an einem Strang ziehen, um

– eine regionale Entwicklungsstrategie zu definieren,
– die Strategie in realistische und finanziell abgesicherte Programme und Projekte zu übertragen und

– entsprechend hart um Unterstützung bei regionalen und zentralen Behörden kämpfen.

Das größte Problem im Tal war die Arbeitslosigkeit mit über 20%, bei steigender Tendenz. Dem konnte nur durch den Fokus auf Leichtindustrie (bspw. Werkzeugbau) und KMU im Dienstleistungssektor (Datenverarbeitung, Bergtourismus) entgegengewirkt werden. Hierbei wären die technologische Kompetenz der Universität Petroşani und deren Neuausrichtung hin zu Feldern wie Betriebswirtschaft und Informationstechnologie nützlich. Am Markt ausgerichtete Unterstützungsstrukturen und Anreize zum Technologietransfer waren aufzubauen, im Tourismus ging es um private wie öffentliche Investitionen und eine Marketingstrategie.

Die recht günstige Lage des Tals und das Gesetz über benachteiligte Gebiete führten damals zu einer ganzen Reihe von Ansiedlungsanfragen rumänischer Firmen. Einer der ersten Ansätze zur Entwicklung des Tals musste daher sein, diesen Anfragen ernsthaft nachzugehen und entsprechende Flächen und Unterstützung zur Verfügung zu stellen.

Kienbaum Development Services, Düsseldorf; in Zusammenarbeit mit West Midlands Enterprise, Birmingham (Vereinigtes Königreich)

Untersuchung / Analyse

Konzeptentwicklung

EU-Fördermittel

Stärkung / Organisationsentwicklung

An Ihrer Seite von der Beantragung über die Projektumsetzung bis hin zur Evaluierung.
Thomas Pornschlegel